Emmendingen ist Badischer Pokalmeister!

Am 25./26. Juli wurden in Emmendingen das Halbfinale und das Finale ausgetragen. Am Samstag setzten sich die Gastgeber (gegen das junge Sasbacher Team) und Ex-Zweitligist BG Buchen (gegen Dreiländereck) problemlos durch, somit standen sich am Sonntag die beiden Favoriten der kommenden Oberligasaison gegenüber.

In einem ausgeglichenen Match blieb am Ende Emmendingen mit einem 2-2 dank besserer Berliner Wertung siegreich. Im Finale 2014 erzielte der SCE gegen Eppingen ebenfalls ein Unentschieden, verlor aber am 1. Brett und damit den Kampf. Nach 2011 ist es das zweite Mal, dass Emmendingen den Pokal holt.

Nach den Remis an den Brettern 1 und 2 wurde an den Brettern 3 und 4 weiterhin hart um den Sieg gerungen. Die Entscheidung fiel schließlich an Brett 3 durch FM Jörg Weidemann zugunsten vom SC Emmendingen. (Foto: Axel Wolf)
Nach den Remis an den Brettern 1 und 2 wurde an den Brettern 3 und 4 weiterhin hart um den Sieg gerungen. Die Entscheidung fiel schließlich an Brett 3 durch FM Jörg Weidemann zugunsten vom SC Emmendingen. (Foto: Axel Wolf)

An den ersten beiden Brettern trennten sich die Titelträger friedlich: GM Andrei Sokolov gegen IM Amadeus Eisenbeiser und IM Theo Hommeles gegen IM Henryk Dobosz. Buchen hatte an Brett 3 und 4 die Aufstellung im Vergleich zum Vortag noch getauscht, dies erwies sich am Ende aber als unglücklich. An Brett 3 kam nämlich FM Jörg Weidemann gegen die französische Verteidigung von Berthold Engel zu einem klaren Sieg, im Turmendspiel verwertete er seinen Mehrbauern technisch einwandfrei. Die Niederlage von Andreas Bauer mit Schwarz in einer schwerblütigen holländischen Eröffnung gegen Bernd Reinhardt war somit verkraftbar. Beide Finalisten sind für die Deutsche Pokalmeisterschaft 2016 (Vorrunde am 23./24. Januar) qualifiziert.

Im Spiel um Platz 3 siegte Dreiländereck mit 2,5-1,5 gegen Sasbach, ausschlaggebend waren die schnellen Siege der Brüder Grandadam an den ersten beiden Brettern.

Die Ausrichtung im Teninger AWO Seniorenwohnheim wurde allgemein gelobt, geleitet wurden die Finalbegegnungen von Schiedsrichter Oliver Bacher. Als Vertreter des BSV überreichte Schriftführer Winfried Schüler den Pokal.

Sommerturnier 2015

Emmendingen wurde zum kleinen Schachzentrum

Sechstes Sommerschachturnier im Hof des Anwesens Leonhardt

Es ist mittlerweile das sechste Sommerschachturnier des Schachclubs Emmendingen im Innenhof des Anwesens Leonhardt. Vor dem Eingang lockte am Samstag ein aufgebautes Schachbrett die Passanten an. Manche Interessierte ließen daher einen Blick über die Schachbegeisterten im Hof schweifen. Diesmal kamen zwölf Kinder und Jugendliche, die in einer Anfänger- und einer Fortgeschrittenengruppe jeweils um den Turniersieg nach dem Schweizer System spielten. Der Nachmittag war dann für Hobby-, Freizeit und Vereinsspieler reserviert.
Gleichzeitig stellte sich auch die erste Mannschaft um die Großmeister Andrei Sokolov, Ogjen Cvitan, dem internationalen Meister Theo Hommeles, dem Mannschaftsführer und Fidemeister Christof Herbrechtsmeier sowie dem jungen talentierten Andreas Bauer vor. In Teningen stand am Wochenende die erste Mannschaft im Halbfinale der Badischen Pokal-Mannschafts-Meisterschaft. Mit einem Sieg kann sich der Oberligist für die Finalrunde um den Deutschen Pokal qualifizieren.
So kommen einerseits die Kinder und Jugendliche in Kontakt mit dem Schachclub und können die Schachmeister hautnah erleben, anderseits ist das Sommerschachturnier als Sichtung gedacht, damit der Schachclub neue Mitglieder oder zumindest Interessierte für den Schachsport gewinnen kann. “Die Kinder profitieren davon, wenn sie gute Berater haben, die ihnen etwas beibringen können”, sagt Christof Herbrechtsmeier. Denn Schach erfordere Disziplin und geordnetes Vorgehen − auch beim Bedienen der Schachuhr. Beim Turnier der Kinder und Jugendlichen gibt Boris Litfin, seit Februar Jugendleiter des Emmendinger Schachclubs, noch einige Anweisungen. “Du musst den König so bewegen, dass er nicht im Schach steht.” Oder: “Stell den Zeiger auf neun.” Es ist die Schachuhr, die anzeigt, dass jeder Spieler für eine Schachpartie 15 Minuten Zeit hat. Im Schach kann eine Minute eine Ewigkeit dauern. Um das Zeitgefühl zu vermitteln, lässt Litfin die Kinder bis sechzig zählen. Die Reaktion mündet meistens in Sätze wie: “Das kam mir aber lange vor.” Litfin ist mittlerweile auch Leiter der Schach-AGs aller Emmendinger Schulen und möchte langfristig die Schüler in den Schachclub integrieren. Die junge Maja aus Emmendingen ist in einer Schach-AG und gewann die ersten drei Partien. Sie ist an diesem Tag das einzige Mädchen, das in der Anfängergruppe mitspielt. “Ich spiele schon seit zwei Jahren Schach”, sagt sie siegesgewiss. Doch am Ende hat in der Anfängergruppe der neunjährige Erwan Grujic aus Freiburg gewonnen. Er spielt, seit er vier Jahre alt ist, Schach. “Mir macht es Spaß zu spielen.” In einem Verein kann er sich das nicht vorstellen.
Ein Eigengewächs des Schachclubs Emmendingen ist Andreas Bauer, der bereits seit acht Jahren für den Verein spielt. Er war Bezirksmeister und hat sich mittlerweile einen Stammplatz in der ersten Mannschaft gesichert. Er lobt die nette Atmosphäre im Verein. “In Emmendingen ist ein kleines Schachzentrum entstanden”, sagt Mannschaftsführer Christof Herbrechtsmeier, nachdem er Andrei Sokolov und aus Konstanz den Niederländer Theo Hommeles nach Emmendingen lotsen konnte. “Leistungsmäßig haben wir auch in der Breite eine beachtliche Qualität.”
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.
von: Georg Voß

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Jugendturnier
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IM Hommeles spielt simultan gegen die Jugend
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Auch Schachspielerinnen sind im Kommen
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Die Cracks – links Iouri Sorokovski, FM Jörg Weidemann und GM Andrei Sokolov, rechts IM Theo Hommeles; alle mit Wertungszahl über 2000