Einstieg ins gemeinsame, digitale Schach
Es ist hinlänglich bekannt, dass aufgrund der Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung vor dem Coronavirus auch der Sport massiv leidet. Das trifft alle Sportarten, auch den Schachsport.
Nachdem die ersten Absagen von einzelnen Spielern und dann von ganzen Mannschaften erfolgten, entschlossen sich der Deutsche Schachbund und später der Badische Schachverband den Ligabetrieb nach und nach einzustellen. Es folgte die noch andauernde, schacharme Zeit.
Schon früh hat der SC Emmendingen seine wöchentlichen Treffs ausgesetzt, zumal unsere Aktivitäten in den Räumen einer Seniorenwohnanlage stattfinden.
Es war deswegen zu überlegen, wie ein Ersatz für die entgangenen Trainings zu ermöglichen wäre.
Unser Turnierleiter Axel Wolf begab sich auf die Suche nach einer geeigneten Internetlösung. Im Internet können die Schachspieler ihren Sport eingeschränkt weiter ausüben, ohne sich direkt gegenüber zu sitzen. Fündig wurde er bei Lichess.org, einer unter Schachspielern bekannten und kostenlosen Plattform.
So wurde dort ein Team eingerichtet, zu dem sich alle Vereinsmitglieder anmelden konnten. Es sollte am selben Tag, wie der übliche Trainingsabend stattfinden. Festgelegt wurde ein Schnellschachturnier mit 15 min Bedenkzeit ohne Inkrement. Die Spieldauer war auf 3 Stunden geplant.
Der erste Test fand am 07.04. statt. Es hatten sich 8 Spieler eingetragen. Einige davon hatten erstmalig mit Lichess.org Kontakt. Es waren also auch Unzulänglichkeiten zu erwarten. Pünktlich um 19:00 Uhr startete das Programm das Turnier. Der Turnierleiter hatte die Einstellungen des Turniers zuvor nochmals überprüft und gespeichert. Alle waren gespannt, wie das funktionieren würde. Doch schon gab es ein Problem. Die einstellte Bedenkzeit von 15 min war wieder auf den voreingestellten Ausgangswert von 2 min zurückgesetzt. Die Partien liefen schon mit falscher Bedenkzeit. Im Chat erschienen die ersten Meldungen und Anfragen. Der Turnierleiter wollte das Programm stoppen, was aber nicht gelang. Jetzt geriet er in Stress, da er gleichzeitig als Teilnehmer spielen sollte, telefonierte und versuchte, das Programm in den Einstellungen zu verändern. Es ging einiges durcheinander, zumal die Kommunikation nicht optimal ablief.
Dann gelang es schließlich, ein neues Turnier zu starten und alle Teilnehmer auf dieses einzuschwören. So kam doch noch das gewünschte Ergebnis zustande und alle hatten ihren Spaß.
Es bedarf in Zukunft allerdings noch etwas Routine.
Ein erfreulicher Gewinn war, dass Vereinsmitglieder, die aufgrund ihrer Ausbildung nicht vor Ort sein konnten, auf diese Art an dem Turnier teilnehmen konnten. Auch unser Youngster Daniel Ziganenko (Bild oben) war mit Eifer dabei.
Das Turnier soll jetzt wöchentlich stattfinden.